Im Hochgebet der Eucharistiefeier wiederholt der Priester die Worte Jesu: "Tut dies zu meinem Gedächtnis". Damit ist jedoch nicht bloßes Erinnern gemeint wie beim Durchblättern eines Fotoalbums. Durch das Gedächtnis bei der Feier der Eucharistie, aber auch beim Lesen der Heiligen Schrift im Gottesdienst reihen sich die am Gottesdienst Teilnehmenden vielmehr in die Schar derer ein, die beim ursprünglichen Ereignis, z.B. dem Letzten Abendmahl tatsächlich dabei war und macht es somit für die Gegenwart wirksam.
Dies ist kein Akt besonders fantasievoller Vorstellung, sondern vielmehr Ausdruck des Glaubens, dass das Heil, das Gott einmalig durch Tod und Auferstehung Jesu Christi geschenkt hat, unabhängig von Zeit und Raum immer gleich gültig ist. Dies entspricht der alttestamentlichen Vorstellung, die den Auszug aus Ägypten im Paschafest zu einem Ereignis machte, das für jede jüdische Generation gleichermaßen galt und heute noch gilt.