Als Christen sind wir alle Glieder des „auserwählten Geschlechts, der „königlichen Priesterschaft", des „heiligen Volkes" (vgl. 1 Petr 2,9). Dennoch sind manche Menschen aufgrund ihres Glaubenszeugnisses von besonderer Bedeutung für die Kirche. Dazu gehörten sehr früh schon die Märtyrer, die für ihren Glauben an Christus gestorben sind, die Apostel, die den Glauben weiter verkündet haben, Bischöfe und Theologen der alten Kirche, sowie berühmte Asketen und Ordensleute und natürlich Maria, die Mutter Jesu. Sie alle haben in ihrem Leben Gottes Handeln erfahren und sind unbeirrt Christus nachgefolgt - oft konsequent bis zum Tod.
Die Verehrung von Heiligen entwickelte sich aus dem frühchristlichen Brauch, das jährliche Totengedenken am Grab des Verstorbenen an seinem Todestag zu begehen - mit einem Totenmahl, später dann mit einer Eucharistiefeier. Daraus sind die Gedenktage der Heiligen entstanden. Sie erinnern uns bis heute daran, dass die christliche Gemeinschaft Räume und Zeiten übergreift. Menschen sind uns auf dem Weg des Glaubens vorangegangen und können uns Orientierung sein. Wir glauben, dass sie ganz in Gottes Nähe sind. Deshalb können wir sie als Fürsprecher anrufen. Dennoch bleiben Heilige immer Christus untergeordnet.
Das gilt für ihre Gedenktage und Feste im Kirchenjahr, die - abgesehen von Ausnahmen - den Sonntagen und Herrenfesten weichen. Es gilt auch in der Eucharistiefeier an einem Heiligenfest: Mitte der Feier ist Christus. Adressat des Tagesgebetes ist auch an Heiligenfesten Gott, zu dem wir „im Gedenken an" einen und „im Vertrauen auf die Fürsprache" eines Heiligen beten.
Redaktion