Dass die „Monstranz" - von lateinisch „monstrare - zeigen" - ein wertvoll geschmücktes Gefäß ist, in dem die konsekrierte Hostie zur Anbetung „ausgesetzt" wird, ist allgemein bekannt. Die „Custodia" - von lateinisch „custodire - bewachen" - ist das Aufbewahrungsgefäß, in dem die für die Anbetung in der Monstranz vorgesehene Hostie im „Tabernakel", lateinisch „Zelt", aufbewahrt wird (die Monstranz hat dort meist nicht Platz). Damit die Hostie vom einen Gefäß in das andere problemlos gewechselt werden kann, wird sie in eine „Lunula" - von lateinisch „kleiner Mond" - eingefügt, die aus zwei sichelförmigen Bügeln besteht und in beide Gefäße eingeschoben werden kann.
Die kleinen Hostien für die Kommunion der Gläubigen werden im Tabernakel heute oft in einer Hostienschale, einer „Patene" - von lateinisch „patena - Opferteller", aufbewahrt; „Patene" heißt auch der kleine Teller, auf dem oft nur die Hostie des Priesters liegt. Das traditionelle Gefäß für die kleinen Hostien ist das „Ziborium", das in seiner Kelchform an die für die Gläubigen nicht mehr vorgesehene Kelchkommunion erinnerte. Das Wort leitet sich nicht, wie oft interpretiert, von lateinisch „cibus - Speise" ab, sondern von dem Brauch, das Gefäß von der Wölbung der baldachinartigen Überdachung des Altars, des „Kiboriums" (der Name stammt von der Form des Fruchtgehäuses einer ägyptischen Bohne) herabhängen zu lassen. Für die Krankenkommunion werden die Hostien in einer „Pyxis" (griechisch, davon kommt „Büchse") oder „Capsa" (lateinisch, davon „Kapsel") aufbewahrt.
Eduard Nagel