Der Freitag vor Ostern ist als Tag des Sterbens Jesu am Kreuz Teil der österlichen Dreitagefeier (Triduum Sacrum). Der Name stammt von althochdeutsch kara (= trauern). Am Karfreitag findet keine Eucharistiefeier statt, sondern ein Wortgottesdienst zur Todesstunde Jesu, um die neunte Stunde (= 15 Uhr; Mt 27, 46).
Die Hauptelemente der Karfreitagsliturgie bilden der Passionsbericht, die Kreuzverehrung, bei der das enthüllte Kreuz nacheinander von den Gläubigen durch eine entsprechende Geste der Anbetung (Verneigung, Kniebeuge o. ä.) verehrt wird, und die großen Fürbitten.
Seit der Neuordnung der Karwochenliturgie 1955 gehört auch der Kommunionempfang mit am Gründonnerstag konsekrierten Hostien für die Gläubigen zur Karfreitagsliturgie. Zuvor kommunizierte nur der Priester, während für die Gläubigen ein eucharistisches Fasten zum Zeichen der Trauer galt.
Die liturgische Farbe des Karfreitags ist rot als Farbe des Martyriums, des Opfers, aber auch des Königs. Ebenso wie der Aschermittwoch ist der Karfreitag in der katholischen Kirche ein gebotener Abstinenztag.