Kollekte

Das Wort „Kollekte" stammt aus dem Lateinischen und heißt zunächst Sammlung. In der Liturgie wird „Kollekte" für zweierlei verwendet: Zum einen wird damit das Tagesgebet bezeichnet, in dem der Priester das Gebet der Gläubigen „sammelt", also zusammenfasst, das diese auf seine Aufforderung „Lasset uns beten" hin in ihrem Herzen gesprochen haben. (Für dieses Gebet soll der Priester eine entsprechende kurze Stille vorsehen.) Daneben bedeutet „Kollekte" die Geldsammlung bei der Eucharistiefeier. Dabei geht es nicht um ein freiwilliges Eintrittsgeld, sondern diese Sammlung hat mit dem Wesen der Feier zu tun. Die Gabe im Klingelbeutel macht an dieser Stelle den engen Zusammenhang von Liturgie und Diakonie - von Gottesdienst und Dienst am Menschen - deutlich. Sie ist als Spende Ausdruck der Selbst-Hingabe dessen, der sie gibt, und damit eine Form tätiger Teilnahme am Geschehen der Feier, deren innerster Kern die Hingabe Jesus Christi ist, der sich die Mitfeiernden anschließen sollen. Der Ursprung der Geldkollekte liegt im Brauch der Urgemeinde, zum sonntäglichen Gemeindegottesdienst auch Speisen mitzubringen, die anschließend gemeinsam verzehrt und an die Armen verteilt wurden.

Abzulegen sind diese Gaben sinnvollerweise zu Füßen des Altars, keinesfalls auf ihm, oder auch auf der Kredenz oder an einem anderen geeigneten Platz, der möglichst für die Gläubigen noch sichtbar ist. Die Gaben gleich in die Sakristei zu bringen entspricht nicht der vollen Bedeutung dieser Gabe.

Eduard Nagel

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