Im Jahr 320 hat man in Jerusalem auf Betreiben der Kaiserin Helena das Kreuz Jesu Christi gefunden. Kaiser Konstantin ließ daraufhin auf dem Golgotahügel die Auferstehungs- und Grabeskirche bauen, die am 13.9.335 geweiht wurde. Am Tag nach der Kirchweihe wurde dort feierlich das Kreuz aufgerichtet und zur Verehrung ausgestellt. Daraus entwickelte sich in der Jerusalemer und Byzantinischen Kirche das jährliche Fest Kreuzerhöhung (lat. exaltatio crucis) am 14. September, das seit dem siebten Jahrhundert auch in der Römischen Kirche gefeiert wird. Es werden überall die Kreuzreliquien verehrt und über die Heilsbedeutung des Kreuzestodes Jesu Christi nachgedacht:
„Wir rühmen uns des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus. In ihm ist uns Heil geworden und Auferstehung und Leben. Durch ihn sind wir erlöst und befreit" (Eröffnungsvers; vgl. Gal 6,14). Texte und Lesungen schlagen den Bogen vom Baum der Erkenntnis im Paradies über die am Stab des Mose aufgerichtete Schlange, die die Israeliten durch Selbsterkenntnis Rettung aus dem Tod brachte und ihnen zum Zeichen des Lebens wurde, bis zum Kreuz, das Gott vom Zeichen der Erniedrigung zum Symbol der Erhöhung Jesu Christi gemacht hat. Aus dem Todeszeichen wurde so das Lebenszeichen: „Du hast das Heil der Welt auf das Holz des Kreuzes gegründet. Vom Baum des Paradieses kam der Tod, vom Baum des Kreuzes erstand das Leben" (aus der Präfation vom Festtag). In diesem Jahr fällt Kreuzerhöhung auf einen Sonntag. Weil es ein „Herrenfest" ist, einen Aspekt des Heilsmysteriums Jesu Christi zum Inhalt hat, verdrängt es den 24. Sonntag im Jahreskreis.
Redaktion