Kreuzwegandacht

Ursprung der Andachtsform des Kreuzweges ist Jerusalem. Dort, wo Jesus seinen Leidensweg mit dem Kreuz auf den Schultern von seiner Verurteilung im Haus des Pilatus bis zur Kreuzigung auf Golgota gegangen ist, haben Christen Jahrhunderte später angefangen, in Erinnerung an dieses Geschehen den Kreuzweg Jesu nachzugehen. Das galt als besondere Form der Christus-Nachfolge. Dabei erinnerten sie sich an die Worte, die das Neue Testament von Jesu überliefert: „Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach." (Mk 8,34; Lk 9,23; Mt 16,24).

Hielt man anfangs beim Kreuzweg in Jerusalem nur an den zwei o.g. Stellen zum Gebet inne, so entstanden nach und nach weitere Stationen, an denen der (teils biblisch begründeten, teils legendarisch überlieferten) Erfahrungen Jesu auf diesem Weg gedacht wurde: unter der Last des Kreuzes zusammenbrechen, Verachtung und Spott erfahren, Trost und Hilfe erfahren. Im 14. Jahrhundert gab es in Jerusalem unter der Führung der Franziskaner Prozessionen auf dem Leidensweg Christi für Pilger. Diese brachten die Andachtsform in ihre Heimatländer, wo man anfing, die Ereignisse des Leidensweges Jesu in Kirchen und Klöstern nachzubilden, in Form schlichter Kreuze aber auch in figürlichen Bildern und Plastiken. Seit dem 17. Jahrhundert gibt es Kreuzwege (und entsprechende Andachtsbilder) in fast allen Stilrichtungen der darstellenden Kunst. Seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden auch spezielle Kinder- und Jugendkreuzwege - mit eigenen Texten und Bildern.

Redaktion

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