Segenszeichen, das die beiden Kreuzbalken nachbildet und das man über sich selbst oder andere oder auch über einen Gegenstand zeichnet. Das Kreuzzeichen bringt die Zugehörigkeit des so Gesegneten zu Jesus Christus zum Ausdruck. Gegenstände werden durch das Kreuzzeichen Gott geweiht. Man unterscheidet zwischen dem großen Kreuzzeichen, welches von der Stirn zur Brust und von der linken zur rechten Schulter geschlagen wird und dem älteren kleinen Kreuzzeichen, das mit dem Daumen auf Stirn, Mund und Herz als Körperteile für das Denken, Reden und Handeln gezeichnet wird.
Die Verbundenheit mit dem dreifaltigen Gott wird besonders durch die Begleitworte "Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes" deutlich. Beim Bekreuzigen mit Weihwasser, z.B. beim Betreten einer Kirche, wird zudem an die Taufe erinnert. Die Zugehörigkeit zu Christus aufgrund der Taufe über den Tod hinaus wird im Kreuzzeichen mit Weihwasser bei der Segnung des Sarges bei der Beerdigung oder bei der Gräbersegnung an Allerseelen ausgedrückt.
In der Liturgie spielt das Kreuzzeichen eine große Rolle: Unter anderem wird es zur Eröffnung eines Gottesdienstes vollzogen und bildet den Abschluss des Segens zum Ende. Vor der Verkündigung des Evangeliums bekreuzigen sich die Gottesdienstteilnehmer mit dem kleinen Kreuzzeichen. Obwohl das Kreuzzeichen noch von Martin Luther gutgeheißen wurde, ist es in der ev. Kirche wenig üblich.