Leichte Sprache ist ein Fachbegriff in der Arbeit mit Lernbehinderten und Demenzkranken sowie mit Menschen, die Sprach- oder Leseschwierigkeiten haben. Texte in Leichter Sprache sind kurz und entwickeln Sinnzusammenhänge in kleinen Schritten, sind möglichst verbal (nicht substantivisch) formuliert, beschränken sich auf einen Grundwortschatz und vermeiden Fremdwörter und Abkürzungen.
Texte in Leichter Sprache zu formulieren, ist nicht einfach. Noch schwieriger ist es, fremdsprachige Texte ins Deutsche in Leichter Sprache zu übertragen. Das Katholische Bibelwerk Stuttgart bietet seit Advent 2013 unter www.bibelwerk.de die Sonntagsevangelien in Leichter Sprache an. Nach dem Text des Evangeliums in Leichter Sprache findet man jeweils allgemeine Hinweise für diese besondere Art der Übersetzung sowie Erläuterungen speziell zur jeweiligen Perikope. Darauf folgen Links zu fachexegetischen Erschließungen.
Als ein Text in Leichter Sprache kann auch das Hochgebet für Messfeiern mit Gehörlosen bezeichnet werden, das 1970 von der Deutschen Bischofskonferenz approbiert und von der Gottesdienstkongregation konfirmiert wurde (Prot. Nr. 1546/70). Es ist enthalten in dem Ergänzungsheft zum Messbuch „Fünf Hochgebete“ (Freiburg u. a. 1991, S. 61-63).
In den Vorbemerkungen dazu steht: „Da die sprachlichen Vereinfachungen dieses Hochgebetes zugunsten Gehörloser sicher auch den Verständnisschwierigkeiten geistig Behinderter entgegenkommen können, wird man unter Umständen auch bei Messfeiern mit einer solchen Personengruppe (z. B. in Sonderschulen) auf diesen konfirmierten Text zurückgreifen.“
Artur Waibel, Deutsches Liturgisches Institut, Trier