In der katholischen Volksfrömmigkeit sind die Monate Mai und Oktober in besonderer Weise der Verehrung Marias gewidmet. Im Jahr 431 n. Chr. hat das Konzil von Ephesus die Gottesmutterschaft Marias und damit ihre wichtige Rolle in der Heilsgeschichte sowie ihre große Nähe zu Gott festgeschrieben. Seitdem wird Maria besonders als Fürsprecherin verehrt. Einzelne Marienandachten im Mai gab es bereits im Mittelalter. Der Mai als ganzer Marienmonat setzte sich aber erst seit dem 17. Jh. allmählich durch. Im 19. Jh. schließlich ist die allabendliche Gebetsandacht zu Ehren Marias etabliert. Dabei spielen als Zeichen der Verehrung Kerzen und üppiger Blumenschmuck eine große Rolle. Innige Lieder und Gebete in einem sehr barocken Stil bezeugen die enge Beziehung der Gläubigen zu Maria im 19. Jh.
Am 1. Mai 1965 empfahl Papst Paul VI. in seiner Enzyklika „Mense Maio" für diesen Monat das Gebet im Vertrauen auf und um die Fürsprache Marias - für die Nöte der Kirche und der Welt.
Neben der Verehrung als Himmelskönigin, als erhabene und schönste Frau, als Jungfrau und Mutter Gottes ist Maria v.a. in ihrer Funktion als Fürsprecherin von Bedeutung. Menschen in Not wenden sich hilfesuchend an Maria als „Hilfe der Christen", „Heil der Kranken", „Trösterin der Betrübten", „Vorbild in schweren Zeiten".
Die Marienverehrung im Mai hat heute v.a. zwei Aspekte zu berücksichtigen: Sie soll sich auf die biblischen Aussagen stützen (Maria, die Ja sagt zu Gottes Willen, die im Magnificat die Heilstaten Gottes preist) und sie muss der Gottes- und Christusbeziehung untergeordnet bleiben und zu dieser hinführen.
Redaktion