Die Feier der Aufnahme Marias in den Himmel geht bereits auf das 5. Jahrhundert n. Chr. zurück. Zunächst als „Tag der Gottesmutter Maria" begangen, wurde der 15. August als Fest „Natale Mariae" - „Marias Geburtstag zum ewigen Leben" festgesetzt. Der Glaube an die leibliche Aufnahme Marias in den Himmel war somit bereits viele Jahrhunderte lang verbreitet, als Papst Pius XII. ihn 1950 zum Dogma erklärte.
Bei der Kalenderreform von 1970 bekam „Mariä Aufnahme in den Himmel" am 15. August den Rang eines Hochfestes. Wir Christen feiern an diesem Tag die Gewissheit unserer Hoffnung auf die Auferstehung vom Tod, wie Paulus sie in 1 Kor 15 (s. 2. Lesung) formuliert hat. Nach der Auferweckung und Himmelfahrt Christi ist Maria, so glauben wir, als erster Mensch von Gott in den Himmel erhoben worden und deshalb „Urbild der Kirche" und „untrügliches Zeichen unserer Hoffnung" (Präfation vom Festtag).
Seit dem Mittelalter werden an „Mariä Himmelfahrt" Heilkräuter gesegnet (Kräuterbüschl, Weihbund), die man im Haus aufhängt oder für Tee und Salben verwendet. Die Ursprünge der Kräutersegnung sind vorchristlich, Legenden, die sie mit Maria verbinden, später entstanden. Aber auch heute noch ist der Zusammenhang von Heil und Heilung bedenkenswert: Gott hat uns zum Heil, zum Leben und zur Vollendung bestimmt. Die leibliche Aufnahme Marias in das Leben bei Gott zeugt davon. Die Heilkraft der Kräuter soll wie jede Form der Medizin Leib, Geist und Seele des Menschen zum Heil, d.h. zum Leben führen.
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