Marien-Samstag

In liturgischen Kalendern begegnet öfters der Begriff „Marien-Samstag" (Sancta Maria in Sabbato). Dahinter steht der alte Brauch, die Wochentage mit bestimmten Ereignissen des Pascha Jesu zu verbinden, z. B. den Mittwoch mit dem Verrat des Judas und den Freitag mit dem Tod Jesu (darum wurde an diesen beiden Tagen auch gefastet). Der Brauch, den Samstag der Jungfrau und Gottesmutter Maria zu weihen, kam gegen Ende des 8. Jh. in karolingischen Klöstern auf, erfasste bald die Kirche in ganz Europa und wurde nach dem Konzil von Trient (1545-1563) in das Römische Messbuch aufgenommen. Dabei gedachte man ursprünglich der Schmerzen Marias über den Kreuzestod ihres Sohnes, aber auch ihrer beharrlichen Glaubenstreue am Vortag der Auferstehung.

Die Neuordnung des liturgischen Kalenders nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil stellte das Gedächtnis Marias am Samstag wieder besonders heraus. So sieht die „Grundordnung des Kirchenjahres und des neuen Römischen Generalkalenders" vor: „An Samstagen ‚im Jahreskreis' ohne gebotenen Gedenktag kann ein nichtgebotener Gedenktag der seligen Jungfrau Maria begangen werden." (Nr. 15) Für die Feier des „Marien-Samstags" können Texte und Formulare aus dem Messbuch für alle Tage des Jahres („Marienmessen", S. 886-890), aber auch aus dem „Messbuch - Sammlung von Marienmessen" (1991) und dem zugehörigen Lektionarverwendet werden. Alternativ kann eine Wort-Gottes-Feier mit dem Schwerpunkt auf dem Gedächtnis Marias oder eine Marien- bzw. Rosenkranzandacht begangen werden.

Manuel Uder

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