Messbuch

Das Messbuch enthält die Anweisungen und Gebetstexte für die Feier der Messe. Bis zum Konzil von Trient besaßen die großen kirchlichen Zentren und die Hauptklöster der Orden (und somit der gesamte Orden) ihr je eigenes Messbuch. Seit der Vereinheitlichung der Liturgie durch dieses Konzil ist die Messe in der Gestalt, wie sie die Ortskirche von Rom feiert, allgemein gültig. Das Messbuch heißt daher Missale Romanum (Römisches Messbuch). Unter den wenigen nach dem Konzil von Trient erhalten gebliebenen Diözesan- und Ordensliturgien ist der ambrosianische Ritus der Diözese Mailand der bekannteste.

Die Liturgiereform des II. Vatikanischen Konzils ersetzte das nach Trient herausgegebene Messbuch (seit 1570, letzte Änderungen 1962) durch eine wesentlich erweiterte Neuausgabe (1970, dritte Auflage 2002). Die deutsche Übersetzung dieses Messbuchs erschien im Jahr 1975. 1988 erschien die Übersetzung der zweiten Auflage, die bis zum (zeitlich noch nicht absehbaren) Erscheinen der ins Deutsche übersetzten dritten Auflage gültig bleibt. Während das lateinische Missale ein einziges Buch bildet, besteht seine deutschsprachige Altarausgabe aus zwei Bänden (Messbuch I: Karwoche und Osteroktav, Messbuch II: Feiern des übrigen Kirchenjahres; die Kleinausgabe ist ein Vollmessbuch in einem Band). Durch die Auslagerung der Lesungstexte in Lektionar und Evangeliar bietet das heutige Missale/Messbuch im Gegensatz zu seinem Vorgänger nur noch die Gebetstexte und Anweisungen zum Vollzug der Feier.

Christoph Neuert, Trier

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