Mit dem Darbringen eines tierischen oder pflanzlichen Opfers verbindet sich ein anschließendes Mahl. Das Buch Levitikus im Alten Testament gibt dazu genaue Anweisungen, welche Teile des Opfers ausgegossen bzw. verbrannt werden, um somit Gott übergeben zu werden. Dies sind in erster Linie das Blut als Sitz des Leben und das Fett als besonders wertvoller Anteil. Die übrigen Teile werden von den Priestern oder dem Volk beim gemeinsamen Mahl verspeist. Dadurch erhalten sie symbolhaft Mahlgemeinschaft mit Gott und Anteil an seinem Leben, verbunden mit der Vergebung der Sünden.
Das wichtigste Opfermahl Israels ist das Pascha-Mahl (Ex 12), das dem Bund zwischen Gott und seinem Volk zugrunde liegt. Dieses nimmt Jesus im Letzten Abendmahl auf, gibt sich als das wahre Paschalamm zu erkennen und begründet so den Neuen Bund. Brot und Wein setzt er dabei als seinen Leib und sein Blut ein. Im Judentum spricht der Hausherr bei jedem Mahl ein Dank- und Segensgebet (hebr. = beraka), so auch Jesus beim Letzten Abendmahl. Daraus ist das eucharistische Hochgebet hervorgegangen. Das Eucharistische Mahl ist darum nicht nur die Austeilung der Kommunion, sondern die Verbindung von Hochgebet und Kommunion.
Auch die Gabenbereitung gehört als Vorbereitung des Mahles, als "Decken des Tisches", mit dazu. Von daher stellt sich die Frage, wie sinnvoll eine von der Eucharistiefeier unabhängige Kommunion ist (ausgenommen die Krankenkommunion) und warum regelmäßig zur Kommunion Hostien von früheren Eucharistiefeiern aus dem Tabernakel genommen und ausgeteilt werden.