Ostern ist ein beweglicher Festtag, dessen Termin für jedes Jahr neu berechnet wird. Bereits früh verband die christliche Urgemeinde das jüdische Pascha- bzw. Pessach-Fest, das immer am ersten Vollmondtag des Frühjahrsmonats (= "14. Nisan") gefeiert wird, mit dem Jahrgedächtnis Jesu Christi. Ende des 2. Jahrhunderts kam es zum sogenannte Osterfeststreit: Während die kleinasiatischen und syrischen Christen das Jahresgedächtnis weiterhin am 14. Nisan unabhängig von einem bestimmten Wochentag feierten, entschied sich die übrige Christenheit für den Sonntag danach. Im Jahr 325 bestimmte schließlich das Konzil von Nizäa, Ostern immer am ersten Sonntag nach dem ersten Frühjahrsvollmond zu feiern - auch um sich vom Pascha-Fest terminlich abzugrenzen.
Diese mondphasenabhängige Festlegung ist der Grund dafür, warum der Ostertermin eine Schwankungsbreite von fünf Wochen (22.3.-25.4.) aufweist. Danach richten sich auch alle weiteren Termine des Osterfestkreises sowie die Daten für den Dreifaltigkeitssonntag als 1. Sonntag nach Pfingsten und Fronleichnam (2. Donnerstag nach Pfingsten) sowie das Herz-Jesu-Fest (3. Freitag nach Pfingsten).
Die Ostkirchen verfolgen in der Berechnung des Osterfesttermins dasselbe Prinzip, richten sich dabei allerdings nicht wie im Westen nach dem Gregorianischen, sondern weitgehend nach dem älteren Julianischen Kalender. Deshalb stimmt der westliche und östliche Ostertermin nicht immer überein. So feiern die westlichen Kirchen 2013 am 31. März Ostern, während die östlichen das Fest am 5. Mai begehen. 2014 können beide allerdings durch Zufall am 20. April gemeinsam das Osterfest feiern.
Manuel Uder