Die Osterzeit umfasst die Zeit von der Osternacht bis einschließlich Pfingstsonntag und ist der Höhepunkt des Kirchenjahres. Weil der Inhalt des Osterfestes - die Auferweckung Christi und ihre Folgen für die Menschen - das Zentrum des christlichen Glaubens bildet, dauert die Feier dieses Festes 50 Tage: sieben Wochen, gezählt ab dem Ostertag einschließlich, und der Pfingstsonntag als Abschluss. Der Pfingstmontag, ein Überbleibsel der Pfingstoktav, die mit der Kalenderreform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil durch die Zeit im Jahreskreis ersetzt wurde, zählt nicht mehr zur Osterzeit.
Liturgisch werden die 50 Ostertage „als ein einziger Festtag gefeiert“ (Grundordnung des Kirchenjahres Nr. 22-23). Sichtbares Zeichen dafür ist die Osterkerze, die während dieser Zeit zu jeder liturgischen Feier brennen soll. An den Sonn- und Werktagen der Osterzeit entfalten die liturgischen Texte das zentrale Moment des christlichen Glaubens (Christi Auferstehung, Himmelfahrt und Geistsendung) und dessen Bedeutung für die Menschen.
Auch die Einführung in den christlichen Glauben hat ihren vornehmsten Platz in der Osterzeit (Taufe, Katechese, Erstkommunion). Die Festfreude findet ihren Ausdruck durch viele Halleluja-Rufe - nicht nur als Ruf vor dem Evangelium, sondern auch im Eröffnungs- und Kommunionvers sowie beim Entlassungsruf. Auch die Osterlieder in den Gesangbüchern sparen nicht an diesem österlichen Jubelruf (bes. GL 318 / KG 436,3).
Christoph Neuert, Trier