Von Anfang an hat die Kirche an die Heilsbedeutung des Lebens, Sterbens und der Auferstehung Jesu Christi geglaubt. Um dies in Worte zu fassen, haben die Kirchenväter den griechischen Begriff „Mysterium" verwendet, im Deutschen etwas ungenau mit „Geheimnis" übersetzt. Gemeint ist nicht ein geheimes Wissen, sondern ein Beziehungsgeschehen zwischen Gott und Mensch, das ganzheitlich, also mit Kopf, Herz und Leib, erfahrbar ist.
„Pascha" (gesprochen Pas-cha) ist die griechische Übersetzung des hebräischen „Pesach" und bedeutet „Vorübergang". Es bezeichnet zunächst das jüdische Pesach-Fest, an dem der Auszug des Volkes Israel aus Ägypten als Erlösungstat Gottes gefeiert wird. Die ersten Christen sahen in Kreuz und Auferweckung Jesu Christi Gottes größte Erlösungstat. Deshalb bedeutet „Pascha" aus christlicher Sicht, dass Christus von seinem Vater - wie einst das Volk Israel aus Ägypten - aus dem Reich des Todes ins Leben hinübergeführt wurde.
Paulus schreibt in seinen Briefen davon, dass Christen durch die Taufe Anteil am Pascha-Mysterium Christi und damit an Gottes Heilshandeln haben: Mit Christus gestorben, werden wir mit ihm begraben und auferweckt und sollen uns deshalb als „neue Menschen" begreifen (vgl. Röm 6,3-5).
In jeder sonntäglichen Eucharistie und ganz besonders in der Feier von Tod und Auferstehung Jesu Christi in der Heiligen Woche
feiern wir das Pascha-Mysterium. Wir tun dies weniger durch Nachspielen als vielmehr durch das Erinnern der Heilstat Christi, die auf diese Weise Gegenwart wird.
Redaktion