Erste der kleinen Horen des monastischen Stundengebetes, benannt nach lat. hora prima (= erste Stunde = 6 Uhr morgens nach antiker Zeiteinteilung). Vermutlich entstanden als Zwischengebet vor den Laudes im Gefolge des Vorziehens des eigentlichen (frühen) Morgengebets (Matutin) zu den Nachtgebeten (Nokturnen/Vigilien).
Bei der erneuten Aufwertung der Matutin als selbstständige Hore frühmorgens in der Benediktusregel (RB 16, 5) wurde die Prim aber nicht mehr abgeschafft, sondern nach dem Vorbild der anderen Horen sogar noch weiter ausgebaut. Die Liturgiekonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils hat die Prim als Verdoppelung der Laudes abgeschafft (Liturgiekonstitution SC 89d), wobei der Inhalt teilweise in die Laudes aufgenommen wurde.