Im katholischen Kirchenjahr gibt es sie, auch wenn sie weitgehend aus unserem Bewusstsein verschwunden sind: die Quatembertage. Jeweils am Mittwoch, Freitag und Samstag von vier bestimmten Wochen im Jahr „betet die Kirche für mannigfache menschliche Anliegen, besonders für die Früchte der Erde und für das menschliche Schaffen; auch eignen sich die Tage für den öffentlichen Dank". So ist es in der Grundordnung des Kirchenjahres und des Römischen Generalkalenders (GOK) zu lesen.
Angesichts von Unfrieden, Krieg, Ungerechtigkeit und Hunger auf der Welt haben besondere Gottesdienste an den Bet- und Bitttagen durchaus einen Sinn. Der Name „Quatember" geht auf den lateinischen Begriff Quattuor tempora (vier Zeiten) zurück, mit dem diese Tage seit dem 8. Jahrhundert bezeichnet werden. Die vier Wochen im Jahr, in denen die Quatembertage liegen, fallen ungefähr mit dem Beginn der vier Jahreszeiten zusammen.
Die genauen Termine legen die Bischofskonferenzen fest. In Deutschland, Österreich und der Schweiz liegen die Winter-Quatembertage immer in der ersten Adventswoche, die Frühjahrs-Quatembertage in der ersten Fastenwoche und die Sommer-Quatembertage in der Woche vor Pfingsten. Die Herbst-Quatembertage sind in Deutschland und Österreich in der ersten Oktoberwoche, in der Schweiz in der Woche vor dem Eidgenössischen Dank-, Buß- und Bettag am dritten Sonntag im September.
Redaktion