Nach den Anfangsworten des Eröffnungsverses (Jes 45,8: Rorate, caeli, desuper; deutsch: „Tauet, ihr Himmel, von oben“; siehe auch GL 234) benannte Votivmesse zu Ehren der Gottesmutter Maria, die am frühen Morgen eines Wochentages im Advent gefeiert wird. Ihre andere Bezeichnung „Engelamt“ kommt vom Evangelium der Verkündigung des Engels an Maria (Lk 1,26-38). Ursprünglich nur samstags gefeiert, wurde die Messe später an allen Werktagen des Advent gehalten. In den Alpenländern fand sie vor ausgesetztem Allerheiligsten statt, mindestens aber wurde der eucharistische Schlusssegen gespendet.
Das Messbuch nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil bietet für alle Werktage des Advent eigene Messformulare. Dennoch können bis einschließlich 16. Dezember auch Votivmessen gefeiert werden, wenn „eine echte Notwendigkeit oder der pastorale Nutzen es erfordern“ (GORM 376; vgl. AEM 333). Da Roratemessen als (wenngleich nichtgebotene) Mariengedenktage sehr „den Gläubigen am Herzen liegen, entspreche man ihrer berechtigten frommen Erwartung“ (GORM 355c; vgl. AEM 316c). Es sollten jedoch die Schriftlesungen des jeweiligen Tages genommen werden (vgl. GORM 355c; AEM 316c).
Oft haben die einzelnen Gemeinden einen festen Tag für ihre wöchentliche Roratefeier herausgebildet. Wegen der frühen Uhrzeit bietet es sich an, nach der Messe im Pfarrheim oder anderen geeigneten, nahe gelegenen Räumlichkeiten bei einem gemeinsamen Frühstück zu verweilen.
Christoph Neuert, Trier