Die Stola ist ein langer, schmaler Stoffstreifen, der in der lateinischen Kirche als liturgisches Amtsabzeichen von Diakon, Priester und Bischof getragen wird.
Der Diakon trägt die Stola wie eine Schärpe über der linken Schulter. Beim Priester und beim Bischof wird die Stola über beide Schultern gelegt und hängt gerade herab. Früher war es üblich, dass nur der Bischof die Stola auf diese Weise trägt, der Priester sie aber vor der Brust über Kreuz legt und sie mit dem Zingulum (dem Gürtel des weißen Untergewands, der Albe) entsprechend fixiert.
In der Messe wird die Stola über der Albe, jedoch unter der Dalmatik (Diakon) oder dem Messgewand (Priester) getragen, ansonsten über der Albe bzw. über dem Chorhemd. In der Messe und beim Stundengebet ist die Stola in der jeweiligen liturgischen Farbe gehalten. Bei anderen Anlässen verwendet man meist die weiße Stola, beim Bußsakrament jedoch die violette und bei der Begräbnisfeier die violette oder schwarze Stola.
Entstanden ist die Stola wohl in der Spätantike aus weltlichen Amtsinsignien. Ursprünglich Orarium bzw. griechisch orarion genannt, ist ihre Verwendung schon früh im Christentum bezeugt. Anfangs war die Stola wohl Abzeichen des ganzen Klerus, also auch der Kleriker mit „niederen Weihen“. Allmählich wurde sie auf die höheren Ränge - Diakon, Priester, Bischof - beschränkt. In einigen Ostkirchen wird die Stola bis heute auch vom Subdiakon oder vom Lektor getragen.
Laien tragen die Stola nicht.
Benjamin Leven