Seit alters her wurde die Heiligen Schrift mit dem Ziel übersetzt, sie den sprachlichen Voraussetzungen der Gläubigen anzupassen. Die früheste bekannte Übersetzung ist die der Schriften des Alten Testamentes aus dem Hebräischen ins Griechische, die Septuaginta (griech. = Siebzig), für die in der Diaspora lebenden griechischsprachigen Juden.
Die frühe Kirche schuf Übersetzungen der Heiligen Schrift (Altes und Neues Testament) in die Volkssprache ihrer Zeit, das Lateinische. Am bekanntesten ist die Vulgata des hl. Hieronymus (2. Hälfte des 4. Jh.), der das Alte Testament aus dem hebräischen Urtext übersetzte. Sie wird bis heute - inzwischen in einer überarbeiteten Fassung (Neo-Vulgata) - für den gottesdienstlichen Gebrauch verwendet.
Die Übersetzung der Heiligen Schrift ins Deutsche erfolgte seit dem ausgehenden Mittelalter. Für die Kirchen der Reformation wurde die Übersetzung Martin Luthers maßgeblich, die gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Verschriftlichung des Hochdeutschen schuf.
Die heute in der Liturgie der katholischen Kirche des deutschen Sprachgebietes benutzte "Einheitsübersetzung" wurde 1978 von den Bischofskonferenzen approbiert. Die Übersetzung aller Texte für den liturgischen Gebrauch bedürfen der Approbation der zuständigen Bischöfe und der Rekognoszierung durch den Apostolischen Stuhl.