Bezeichnung für die meist muttersprachlichen Lieder, die während der Messe oder bei Andachten gesungen werden im Unterschied zum feierlichen Gesang des Chores. Der ursprünglich wichtige Gesang der ganzen Gemeinde war seit dem frühen Mittelalter in Form des lateinischen Chorals auf den Klerus übergegangen. Die vom Volk gesungenen Lieder galten als paralleles Beiwerk zum Gottesdienst und nicht als Teil desselben.
Dass es in Deutschland ein umfangreiches Repertoire von muttersprachlichen Liedern für die Gemeinde gibt, verdankt sich der Liturgiereform Martin Luthers, der den Gesang der Gemeinde bereits wieder zu einem unverzichtbaren Bestandteil des reformatorischen Gottesdienstes gemacht hatte.