Erster Teil der Messfeier vor der Eucharistiefeier. Auch Bezeichnung für eigenständige gottesdienstliche Feiern (Wort-Gottes-Feier). Im Wortgottesdienst steht die Verkündigung des Wortes Gottes im Mittelpunkt.
Vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil war der Wortgottesdienst der Eucharistiefeier in seiner Bedeutung untergeordnet und wurde darum oft als "Vormesse" bezeichnet. Demgegenüber betont die Liturgiekonstitution, dass die beiden Teile, aus denen die hl. Messe besteht, nämlich Wortgottesdienst und Eucharistiefeier, so eng miteinander verbunden sind, dass sie einen einzigen Kultakt ausmachen (SC 56).
Ort der Verkündigung des Wortes Gottes im Kirchenraum ist der Ambo. Der Wortgottesdienst der hl. Messe hat folgende Struktur: ein oder zwei Lesungen (Altes und Neues Testament außer Evangelien), Antwortpsalm nach der ersten Lesung, Ruf vor dem Evangelium (Halleluja, in der Fastenzeit ein anderer Ruf), Evangelium, Homilie, Credo (Glaubensbekenntnis) und Allgemeines Gebet (Fürbitten). Das Evangeliar kann in einer feierlichen Prozession zum Ambo getragen und dort mit Weihrauch inzensiert werden. Die 2. Lesung und das Glaubensbekenntnis entfallen an Werktagen. Während die erste und zweite Lesung von Lektoren vorgetragen werden, die in der Regel Laien sind, wird das Evangelium vom Priester oder Diakon verkündet.
Eine eigene Form des Wortgottesdienstes bildet die Wort-Gottes-Feier, die in Ausnahmefällen die sonntägliche Versammlung der Gemeinde als priesterloser Gottesdienst unter der Leitung von Laien gewährleisten kann. Für sie gibt es eigene Vorlagen.