Das „Kleine Stundenbuch“ gibt es jetzt auch im Internet und als App. Über die Internetseite stundenbuch.katholisch.de oder per App für Smartphones bzw. Tablets lassen sich nun die sechs Gebetszeiten Laudes, Terz, Sext, Non, Vesper und Komplet beten.
Mit diesem Angebot ist es auch ohne genauere Kenntnis des kirchlichen Kalenders leicht möglich, sich dem täglichen Stundengebet der Kirche anzuschließen. Ergänzt werden die verschiedenen Tagzeiten noch durch die Lesungen und den Antwortpsalm der Eucharistiefeier. Die Benutzung bzw. das Installieren der App ist kostenlos.
Das Angebot wurde vom Deutschen Liturgischen Institut in Zusammenarbeit mit katholisch.de (dem Internetportal der katholischen Kirche in Deutschland) sowie dem Katholischen Pressebund erstellt.
Das „Kleine Stundenbuch“, das bislang nur in Buchform vorlag, wurde vom Deutschen Liturgischen Institut digitalisiert; die Daten wurden für jeden Tag des Kirchenjahres fertig aufbereitet. Die Erweiterung des Angebots auf den Umfang des „Großen Stundenbuchs“, das zusätzlich noch die Lesehore enthält, ist geplant.
Reicher Gebetsschatz
Bücher bergen so manche Schätze: Geschichten, Ideen oder auch philosophische Gedanken. Eine ganz besondere Tradition haben seit jeher Gebetbücher. Von Hand geschrieben und aufwendig verziert waren sie im Mittelalter Kostbarkeiten, die sich nur Adelige leisten konnten. Die speziellen Stundenbücher, lateinisch auch „Horarium“ genannt, waren dazu gedacht, den Tag zu strukturieren und enthielten die Gebete, die zu bestimmten Tageszeiten zu beten waren. Damals wie heute enthält das Stundenbuch einen reichen Gebetsschatz, der zu den Wurzeln des Glaubens führt. In digitaler Form steht das Stundenbuch nun jedermann zur Verfügung.
Allein oder als Gruppe, spontan oder regelmäßig
Traditionell sind im Stundenbuch jene Gebete zusammengefasst, zu denen das Apostelwort „Betet ohne Unterlass!“ (1 Thess 5,17) ermutigt: Wenn auf der ganzen Welt zu verschiedenen Stunden des Tages gebetet wird, reißt das Gebet niemals ab.
Die kirchlichen Gebetszeiten richten sich nach der antiken Zeiteinteilung. Im Zuge der Liturgiereform wurde das Stundengebet beschränkt, so dass heute meist nur zu fünf oder sechs Zeiten gebetet wird: bei Tagesanbruch wird die Laudes gebetet; für die Terz, Sext oder Non wird der Tag dreimal (9 Uhr, 12 Uhr, 15 Uhr) unterbrochen; gegen 18 Uhr beendet die Vesper die Arbeit des Tages; der Tag endet schließlich mit dem Nachgebet der Kirche, der Komplet.
Wer sich - allein oder als Gruppe, spontan oder regelmäßig - dem Gebet der Kirche anschließen möchte, hat jetzt die Möglichkeit dazu. Auch wer sich bisher nicht mit dem Stundenbuch auskannte, wird keine Schwierigkeit haben, sich zurechtzufinden.
Die Onlineversion gibt es auf stundenbuch.katholisch.de, die Links zum Download der App sind auch auf www.liturgie.de zu finden.