Anzeige: Traum vom neuen Morgen. Ein Gespräch über Leben und Glauben. Von Tomáš Halík
Gemeinsam Glauben 3/2022

Nr. 3/2022

Inhalt

Können Sie sich an einen Satz des heiligen Josef in der Bibel erinnern? Nein? Nicht einmal an ein einziges Wort? Dann kann ich Sie beruhigen: Es liegt nicht an Ihnen. Es liegt an Josef. Das Neue Testament überliefert vom Ziehvater Jesu keine Silbe – der Mann schweigt immer nur. Hört zu. Handelt.

Fast kann einem der David-Nachfahre aus der Provinz, der wohl Bauhandwerker war und auch Jesus ins Handwerk einführte, blass vorkommen. Das ändert sich aber, wenn man seine Geschichte mal auf der Folie des Alten Testaments betrachtet. Dann erkennt man auf einmal, dass seine Gestalt Züge des Mose hat: Er hört göttliche Offenbarungen, führt die ihm Anvertrauten von Ägypten ins Gelobte Land. Mehr noch: Der schlafende Josef erinnert auch an den schlafenden Adam, aus dessen Rippe Gott die Frau erschafft, er ist also Vater eines neuen Menschengeschlechts. Schon erstaunlich, welche Kontur eine kleine Bibelrecherche diesem schweigsamen Heiligen zu geben vermag!

1870 wurde Josef offiziell zum Schutzpatron der universellen Kirche proklamiert: So wie er sich um Jesus gekümmert hat, soll er auch ein Auge auf die Christenheit haben. Auch Ihnen wünsche ich den diskreten Schutz des, nun ja, Hüters der Heiligen Familie!

Inhalt:

DAS THEMA: Mann für heikle Fälle

IM WORTLAUT: Der Glaube ist keine Rüstung

RÖMISCHE NOTIZEN: Roms langer Mythos

E-MAIL AN DEN PAPST: Was bringen Themen-Jahre der Kirche?

WORT FÜR DEN WEG: Und er lief ihm entgegen