Kelly, Maite
Wolffsohn, Michael
Historiker und Publizist
Frings, Thomas
Wehrmann, Ilse
Diplom-Sozialpädagogin und Erzieherin
Krumeich, Gerd
Historiker
In den Wochen wurde oft auf den russischen Überfall auf die Ukraine vom 24. Februar 2022 zurückgeblickt. Nicht viel weniger wurde vorausgeblickt, was kommen könnte oder sollte. In diesem Zusammenhang ist die Frage, ob wir zurecht Angst haben oder Angst haben müssten, nicht unberechtigt. Noch mehr, wenn wir sie aus christlicher Perspektive stellen, zusammen mit Franziskus und der Analyse von Stefan von Kempis: Ist das österliche „Fürchtet euch nicht!“ einfach nur naiv? Wer kann das noch ernstnehmen? Franziskus macht es sich nicht leicht mit der Antwort und bietet uns Impulse an, die die Realität der Gegenwart nicht ausblenden und zugleich die Hoffnung der Zukunft stärken. Und er betont das solidarische, das Miteinander der Auferstehung, das Zukunfts-Hoffnung und Gegenwarts-Realität verbinden.
Macht es das leichter für uns? Ein bisschen hoffentlich. Doch in jedem Fall verstehen wir besser, was Auferstehung und Auferweckung bedeuten und weshalb das Österliche des Glaubens nicht abgekoppelt zu werden braucht von den Gräbern unserer Zeit. Im Gegenteil, der Papst lenkt den Blick auch auf die zahlreichen „Gräber“ unseres Lebens und unsere noch zahlreicheren Ängste davor, die unser Leben ableben lassen. Mit Franziskus sollten wir dagegen sagen, dagegen rufen: Wir fürchten uns nicht – weil wir die Realität sehen und zugleich die Hoffnung und die Verantwortung, sie zu ändern.
DAS THEMA: Vom alten "Ich" zum neuen "Wir"
IM WORTLAUT: Wir brauchen keine Sakralfunktionäre
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