Papst Silvester – Symbolfigur der Konstantinischen Wende
Aus den frühen Jahren Papst Silvesters I. ist wenig bekannt, vermutlich wurde er noch vor 300 n. Chr. geboren. 314 n.Chr. und damit kurz nach der Konstantinischen Wende wurde er zum Papst ernannt. Der Legende nach hatte Silvester I. bei der Entscheidung Konstantins seine Hände im Spiel: Der spätere Papst habe demnach den Kaiser durch Handauflegen von einer Krankheit befreit und ihn damit zum Umdenken gebracht. Tatsächlich hatte Konstantin aber schon 313 das Christentum mit dem Toleranzedikt von Mailand offiziell erlaubt
Die Zeit der Christenverfolgung war damit vorbei, der Weg zum Christentum als Staatsreligion geebnet. Im Nachgang wurden zahlreiche Sakralbauten in und um Rom erbaut. Auch der Vorgängerbau des Petersdoms wurde zur Zeit des Pontifikats Silvesters I. errichtet. Papst Silvester I. wurde so für Katholiken zu einer Symbolfigur jener Zeitenwende, teilweise wird er auch als standhafter Kämpfer gegen die Christenverfolgung verehrt. Silvester I. starb am 31. Dezember 335, begraben liegt er heute in der Kirche San Silvestro in Capite, in Rom.
Heiliger und Patron der Haustiere
Silvester I. wurde schon bald nach seinem Tod als Heiliger verehrt. Eine offizielle Heiligsprechung durch den Papst fand aber nie statt; erst ab Ende des 1. Jtd. n. Chr. wurden erste Verstorbene offiziell heilig gesprochen. Silvester I. wird an seinem Todestag 31. Dezember als Tagesheiliger verehrt, er gilt als Patron der Haustiere. Der Schrein Silvesters I. werden am 31. Dezember in der Messe zum Hochaltar getragen. Jedes Jahr kommen zahlreiche Besucher, um die Reliquien zu verehren.
Was der Papst heute zum Jahreswechsel macht
Zum Gedenktag des Heiligen Silvester spricht der Papst jedes Jahr das Mittagsgebet. Um 17 Uhr findet die Vesper mit dem Te Deum im Petersdom statt. Danach betet der Papst auf dem Petersplatz vor der großen Krippe. Am ersten Januar feiert die Kirche das Hochfest der Gottesmutter Maria, seit 1968 außerdem den Weltfriedenstag. Der damalige Papst Paul VI. hatte ihn vor dem Hintergrund des Kalten Kriegs eingeführt, um zur Einhaltung der Menschenrechte und Frieden aufzurufen.
Um zehn Uhr findet am ersten Januar der Neujahrsgottesdienst statt. Im Anschluss betet der Papst das Angelusgebet und spricht den Segen für ein gutes neues Jahr. Die viel beachtete Papstbotschaft zum Weltfriedenstag wird von Katholiken weltweit als Anstoß für das Neue Jahr geschätzt. 2022 etwa rief Papst Franziskus zu Hoffnung auf – trotz Klimakrise, Kriegen und gesundheitlicher Probleme – um die „Welt mit offenen Herzen zu verändern“.