Finanzielle Unterstützung der ostdeutschen BistümerSchafft den Kirchen-Soli nicht ab

Die ostdeutschen Bistümer fürchten bei einer Einstellung der Strukturumlage um ihre Existenz. So weit darf es nicht kommen.

Dana Kim Hansen-Strosche, Redakteurin der Herder Korrespondenz
Dana Kim Hansen-Strosche, Redakteurin der Herder Korrespondenz

Der Ständige Rat Anfang kommender Woche in Berlin wird es vermutlich in sich haben – zumindest mit Blick auf finanzielle kirchliche Angelegenheiten. Denn neben einer Entscheidung über die Finanzierung des Synodalen Ausschusses könnte auch ein neues Modell für den sogenannten Strukturausgleich der ostdeutschen durch die westlichen Bistümer diskutiert werden. Dem Solidaritätszuschlag des Staates ähnlich unterstützten die westdeutschen Diözesen nach der Wende ihre Nachbarn im Osten. Bis 2025 sollen die Summen im Nachfolgermodell, von denen Dresden-Meißen, Erfurt, Görlitz und Magdeburg profitieren, zunehmend reduziert werden.

Nicht erst jetzt schlagen die Ost-Bistümer, allen voran Magdeburg und Görlitz, Alarm. Von einer „existenziellen Bedrohung“ spricht etwa der Görlitzer Generalvikar Markus Kurzweil. In Dresden-Meißen könnte nach dem Auslaufen der Unterstützung der Bildungsbereich mit den Akademien eingespart werden, so Befürchtungen.

Sicherlich: Alle deutschen Diözesen müssen sich angesichts sinkender Kirchensteuereinnahmen und gesteigerten Kosten fragen, wofür sie ihr Geld letztendlich ausgeben wollen. Mehrere Bistümer haben Schulschließungen angekündigt, diverse Immobilien werden in den kommenden Jahren verkauft. Fällt die kirchliche Solidarität zwischen den deutschen Diözesen dieser Sparpolitik ebenfalls zum Opfer? Hoffentlich nicht! Insolvente Diözesen, wie sie aktuell in den USA aufgrund millionenschwerer Schadensersatzzahlungen an Missbrauchsbetroffenen immer häufiger werden, wären ein schlechtes Zeichen. Es kommt auf eine gute Zusammenarbeit an.

Dass innerhalb des VDD an einem Nachfolgemodell gearbeitet wird, stimmt zumindest verhalten optimistisch. Trotzdem schauen die einzelnen Oberhirten nach wie vor immer noch zu sehr nur auf sich und die Belange ihrer Diözesen. Selbstverständlich sind sie primär für das verantwortlich, was in ihrer Ortskirche passiert. Aber ohne Kooperation, ohne gegenseitige Unterstützung, Bündelung von Ressourcen und Expertise wird es auf Dauer nicht mehr gehen. Schon gar nicht dann, wenn die Austrittszahlen in den kommenden Jahren weiterhin in dem Maße steigen, wie sie es in den vergangenen Jahren getan haben.

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