In zwei Wochen startet die fünfte und damit letzte Vollversammlung des Synodalen Weges. Doch daran werden nicht mehr alle Delegierten teilnehmen. Die Theologinnen Katharina Westerhorstmann und Marianne Schlosser, die Religionsphilosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkowitz und Dorothea Schmid, Vertreterin der Bewegung „Maria 1.0“, kündigten in einer „Abschiedserklärung“ in der „Welt“ (online) an, ihr Mandat niederzulegen und nicht mehr bei der Synodalversammlung in Frankfurt dabei zu sein.
Sie nennen für ihre Entscheidung verschiedene Gründe – unter anderem beklagen sie den massiven (Zeit-) Druck, unter dem Entscheidungen gefällt werden müssen, und den abgelehnten Antrag auf geheime Abstimmung in der vierten Synodalversammlung, der sie befremdet habe. Zudem entferne sich die Kirche in Deutschland mit dem Synodalen Weg immer mehr von der Weltkirche. Hauptanlass für den vollständigen Rückzug, die Moraltheologin Westerhorstmann hatte im vergangenen Jahr bereits ihre Mitarbeit im Forum zu Fragen der Sexualmoral niedergelegt, seien aber die vielfältigen Interventionen aus dem Vatikan. Der jüngste Einspruch aus Rom werde nicht auf der Tagesordnung berücksichtigt. „Diese Reaktion, eine eindeutige Intervention zu übergehen, ist leider kein Einzelfall“, heißt es in der Stellungnahme.
Die vier Frauen setzen mit dem vorzeitigen Rückzug das ihnen entgegengebrachte Vertrauen aufs Spiel, das sich in ihrer Delegation in die Synodalversammlung ausdrückt. Der BDJK-Vorsitzende Gregor Podschun sieht im verkündeten Ausstieg „ein erneutes Mittel sich selbst als Opfer darzustellen“. Doch egal wie man zu den vier Protagonistinnen aus dem konservativen Lager und deren Positionen stehen mag: Ihr Rückzug kurz vor dessen Abschluss ist eine herbe Klatsche für das Reformprojekt und sollte alle Beteiligten zum Nachdenken anregen. Denn es ist nicht gelungen, mit allen gemeinsam in der Sache zu diskutieren.
Die Stimme des konservativen Lagers verschwindet damit noch weiter aus den Debatten. Darüber können die Verantwortlichen nicht einfach so hinweggehen. Denn das würde bedeuten, auch einen Teil der Katholiken fallen zu lassen und damit zu verlieren. Den Papst jedenfalls wird der Rückzug der vier Frauen in seinem Eindruck bestärken, der Synodale Weg bilde das Volk Gottes in seiner Gesamtheit nicht ab.