Michaels-Empfang der katholischen KircheBesuch von der Insel

Die politische Prominenz ließ sich in den vergangenen Jahren immer seltener beim Sankt-Michaels-Empfang der katholischen Kirche blicken. Es spricht viel dafür, dass der Empfang in diesem Jahr zu seiner alten Größe zurückfindet. Das liegt unter anderem am Festredner.

Benjamin Lassiwe
Benjamin Lassiwe, ständiger Mitarbeiter der Herder Korrespondenz© Ralf Zöllner

Es ist der wichtigste Repräsentationstermin der katholischen Kirche im politischen Berlin: Zum St. Michaels-Jahresempfang kamen einst der Bundespräsident, die Kanzlerin oder der Präsident des Bundesverfassungsgerichts. In den letzten Jahren hat der Besuch etwas nachgelassen, was nicht nur an Regierungswechseln und Terminüberschneidungen lag. Auch der Missbrauchsskandal und der Ärger um den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki trugen dazu bei, dass es mancher nicht mehr für opportun hielt, sich bei und mit den Katholiken sehen zu lassen.

In diesem Jahr nun findet der Termin weit früher im Jahr statt. Als einer der ersten Termine nach der Sommerpause ist er relativ konkurrenzlos. Und mit dem Nuntius bei der Europäischen Union, Erzbischof Noel Treanor, erwarten die deutschen Katholiken auch einen Vatikandiplomaten, auf dessen Rede man gespannt sein darf. Denn im Unterschied zu manchem vom Balkan stammenden Gesandten dürfte es der Katholik aus Irland, der als einstiger Generalsekretär der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE) über einen gewissen Weitblick verfügt, nicht als ganz großes Unglück seines Lebens auffassen, nun ausgerechnet bei den deutschen Katholiken eine Rede halten zu müssen.

Es spricht deswegen viel dafür, dass der Empfang in diesem Jahr zu seiner alten Größe zurückfinden könnte – nur an der Überschrift muss vielleicht noch etwas gearbeitet werden. Denn eine Veranstaltung Anfang September hat mit dem am 29. September begangenen Festtag des Erzengels Michael nun wirklich nicht mehr viel zu tun …

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