Dienstagmittag war die Katze dann aus dem Sack. Vier Bischöfe, mehrheitlich aus Bayern, haben verlautbaren lassen, dass sie die Finanzierung des Synodalen Ausschusses als Fortführung des von ihnen mitbeschlossenen Synodalen Wegs verweigern. Die Spaltung der Deutschen Bischofskonferenz hat sich damit verschärft. In der Begründung hieß es, man wolle erst einmal die von Papst Franziskus angestoßenen synodalen Prozesse in der Weltkirche abwarten, bevor man in Deutschland weiterarbeite.
Was hier und da als taktische Maßnahme zur Verhinderung anstehender Reformschritte gewertet wurde, bringt unter Umständen nur eine gewisse Verzögerung mit sich. Denn schon am Nachmittag gab es eine bemerkenswerte Pressekonferenz im Vatikan. In der Sala Stampa wurde das Instrumentum Laboris für die Weltsynode vorgestellt.
Die beiden für die Weltsynode zuständigen Kardinäle, der Chef des Synodensekretariats Mario Grech und der Generalrelator Jean-Claude Hollerich, bemühten sich mit Kräften, immer wieder darauf zu verweisen, dass es nur um das Thema Synodalität gehe, man Einzelfragen eigentlich gar nicht diskutieren wolle und man auf keinen Fall lehramtliche Entscheidungen zu erwarten habe. Aber zum einen weist das Dokument selbst auf eine Reihe von Themen mit Regelungsbedarf hin, mit denen sich die vier deutschen Bischöfe mutmaßlich schwer tun. Und zum anderen ist angesichts der Fragen aus dem Raum wie der Redebeiträge auf dem Podium während der Pressekonferenz deutlich geworden, welche Dynamik die Weltsynode nehmen kann – einschließlich der Behandlung vieler vom Synodalen Weg behandelten Fragen. Allein die engagierten Hinweise der Schweizerin Helena Jeppesen-Spuhler auf das Wirken von Gemeindeleiterinnen in ihrem Heimatland, das eine Inspiration für die die Aufwertung der Rolle der Frau in der Weltkirche sein könne, wären in dieser Form vor noch wenigen Jahren in einem solchen Rahmen nicht denkbar gewesen.