Weltjugendtag in Lissabon, Jamboree in SaemangeumBegegnung feiern

Junge Menschen aus aller Welt begegnen sich beim Weltjugendtag in Lissabon und beim Weltpfadfindertreffen in Saemangeum: Eine großartige Zeit sei ihnen gegönnt.

Hilde Naurath, Redakteurin der Herder Korrespondenz

Heute kommt der Papst zu uns. So mögen um die 600.000 junge Menschen aus aller Welt denken, davon rund 8.300 aus Deutschland: Beim 37. Weltjugendtag (WJT) in Lissabon findet heute die große „Willkommenszeremonie“ mit Papst Franziskus statt. Doch die Jugendlichen haben schon einige intensive Tage hinter und noch einige vor sich: Bei den Tagen der Begegnung lernten sie seit dem 6. Juli dezentral in Gastgemeinden Menschen und Regionen, Kultur und Glaubensleben kennen. Seit dem 1. August geht es nun bis Sonntag zentral in Lissabon weiter.

Und das ist nicht das einzige Großevent für Jugendliche, das gerade läuft – wenn das zweite auch deutlich kleiner ausfällt: Ebenfalls seit dem 1. August bis zum 12. August treffen sich bis zu 50.000 Jugendliche aus mehr als 150 Ländern zum 25. Weltpfadfindertreffen (WSJ) in Saemangeum in Südkorea. Diese „Jamborees“ finden alle vier Jahre auf verschiedenen Kontinenten statt. 2.200 katholische, evangelische, konfessionslose und muslimische „Pfadis“ kommen aus Deutschland.

Ob WJT oder WSJ, bei beiden Events treffen junge Menschen aus aller Welt zusammen, verbringen Tage und Nächte in Gastfamilien, Turnhallen, Schulen und Zelten, kommunizieren per Sprachmischmasch, mit Händen und Füßen, probieren unbekannte Speisen, singen, tanzen, lachen miteinander, sind immer müde und stets aufgedreht.

Beide Großevents finden endlich wieder statt, nach Corona, angesichts des Ukrainekriegs, der Klimakrise, der kolonialen Vergangenheit nicht nur Portugals, der Teilung Koreas, des Missbrauchsskandals in der Kirche. Es ist eine Zeit, in der es für junge Menschen keineswegs selbstverständlich ist, Geld, für manche viel Geld, in ein Event der Begegnung zu investieren. Alle, die nach Lissabon oder Saemangeum gereist sind, werden es wohlüberlegt und hoch motiviert getan haben. Und sie werden erfahren, dass es gar nicht so sehr auf die Begegnung mit einem einzelnen älteren Herrn ankommt. Sondern darauf, Menschen aus aller Welt in friedlicher, offener, neugieriger Atmosphäre zu treffen, ohne Sicherheitsabstand, mit ganz viel Vertrauen ineinander. Eine solche Zeit prägt das Leben. Daher sei allen Teilnehmenden von Herzen gesagt: Macht was draus. Schlafen wird überbewertet. Genießt die Zeit miteinander.

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