Der Rücktritt wurde bereits vor mehr zwei Monaten angenommen. Am Sonntag wurde der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode jetzt in seinem Bistum verabschiedet. Am Ende standen zwei Dinge im Mittelpunkt, die für die aktuelle Lage der katholischen Kirche in Deutschland nicht wegweisender sein könnten.
Zum einen war da der Rückblick auf die Amtszeit von Bode. Fast dreißig Jahre lang hat er nicht nur die Diözese geleitet, sondern auch darüber hinaus Impulse gesetzt. Das gilt vor allem als Vorsitzender der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz und hier nicht zuletzt mit Blick auf mehr amtlich verbürgte Gestaltungsspielräume in der katholischen Kirche für Frauen, die als Kirchgängerinnen und ehrenamtlich Engagierte ohnehin in der Mehrzahl sind. Spätestens beim Dialog- beziehungsweise Gesprächsprozess und erst recht als einziges Mitglied des vierköpfigen Präsidiums des Synodalen Wegs, das von Anfang an dabei war, hat er sich für seine Reformideen auch auf nationaler Ebene eingesetzt. Mit ruhiger Beharrlichkeit ist Bode hier vorgegangen, nachdem manches bereits im eigenen Bistum umgesetzt war.
Bode gehört zum anderen aber auch zu den Bischöfen, die erst mühsam lernen mussten, was ihre Aufgaben und Pflichten angesichts der Realität von sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche sind. Bode hat hier nicht zuletzt wegen der Länge seiner Amtszeit mehr Fehler gemacht als andere, irritierenderweise auch noch in den vergangenen Jahren. Diese Schuld hat er jetzt persönlich noch einmal bekannt – ausdrücklich ohne in ein „anonymisiertes Wir“ verfallen zu wollen, wie er betonte.
Beides braucht es viel mehr in der Kirche. Das Ernstnehmen der eigenen Verantwortung für Fehler – wie auch das persönliche Eintreten dafür, dass den Ursachen für die geschwundene Glaubwürdigkeit der Kirche auf den Grund gegangen wird und sie – wo immer möglich – beseitigt werden.