Erst kürzlich hat Papst Franziskus Schwester Simona Brambilla zur Präfektin des Ordensdikasteriums berufen. Nun wurde eine weitere Personalie bekannt: Schwester Raffaela Petrini wird ab März an die Spitze des vatikanischen Governatorats berufen. Das hat der Papst am Sonntag in der italienischen Fernsehsendung „Che tempo che fa“ verkündet.
Unverkennbar ist: Der Papst bestellt sein Feld. Nachdem er über weite Strecken seines Pontifikats mit der Umsetzung seiner Agenda eher zurückhaltend war, mehren sich in letzter Zeit zentrale Weichenstellungen. Mit der Weltsynode konnte der Papst im vergangenen Herbst ein weiteres Herzensprojekt abschließen. Größere Reisen sind für das bevorstehende Jahr 2025 hingegen noch nicht angekündigt.
Ist in nächster Zeit mit dem Rücktritt von Franziskus zu rechnen? Die Stimme des Papstes wird immer brüchiger, auch kleinere Unfälle mehren sich in letzter Zeit. Die Gesundheit des Papstes ist bekanntermaßen schon länger angeschlagen. Vielleicht sind es gerade diese Erscheinungen, die Franziskus zeigen: Was er jetzt nicht erledigt, wird er nie mehr erledigen können.
Kurz vor Weihnachten ist der Papst 88 Jahre geworden. Sein Vorgänger war in diesem Alter schon zwei Jahre emeritiert, Johannes Paul II. wurde nur 84 Jahre alt. Franziskus ist derzeit der zweitälteste Papst der Geschichte. Man muss also kein Hellseher sein, um zu erkennen, dass weitreichende Veränderungen kurz bevorstehen. Vielleicht bietet sich gerade das Heilige Jahr 2025 für einen Wechsel auf dem Stuhl Petri an. Franziskus hat es eröffnet, ein neuer Papst kann es beschließen.
Franziskus hat viel geschafft. Die letzten Weichenstellungen seines Pontifikats werden derzeit getätigt. Ein neuer Papst wird dahinter nicht zurückkönnen. Und darum weiß Franziskus sehr genau.