Tod und Sterben sind Tabuthemen, die in modernen Gesellschaften systematisch verdrängt werden. Das gilt umso stärker für den Suizid, der seit alters mit der Frage nach moralischer Erlaubnis oder Ächtung verknüpft wurde. In der abendländischen Geschichte ist er bis heute ambivalent – nicht zuletzt durch den Einfluss der kirchlichen Moraltheologie, die den Selbstmord zum Verbrechen erklärte und die Betroffenen verurteilte.
Von Brigitte Böttner