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S. 163-165
Ständig zu tun und für nichts richtig Zeit zu haben - zwischen diesen beiden Gegensätzen bewegt sich die Arbeitswelt von heute. Wohlwissend, dass beide in einem ursächlichen Zusammenhang stehen und das eine nurmehr die Kehrseite des anderen ist, leben wir schon Jahrzehnte lang mit dem Faktum mehrerer Millionen von Arbeitslosen.
Und obwohl nach wie vor ein starrer beruflicher Zeitplan alles übrige Leben der arbeitenden Bevölkerung dominiert, wollen immer mehr Frauen und Männer keine Entweder-Oder-Entscheidung mehr treffen, wollen weder auf Kinder, noch auf ihren bis dahin ausgeübten Beruf verzichten und die alleinige Zuständigkeit für Haus und Herd übernehmen. Viele machen sich auf die Suche nach ihrer persönlichen Work-Life-Balance, versuchen Beruf und Familienleben möglichst zur eigenen Zufriedenheit „unter einen Hut", ihre Lebensverhältnisse ins rechte Lot zu bekommen. Ein hehres Ziel, das oft in Kompromissen und unter schmerzlichen Zugeständnissen erkauft werden muss.
Zur Disposition steht das traditionelle Modell von Partnerschaft und Familien, das Verhältnis von Arbeit und Freizeit, erwerbsmäßigem und freiwilligem Engagement, Tätigkeit und Muße muss neu bestimmt werden. Von Brigitte Böttner