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S. 217-219
In den Tagen zwischen Ableben und Beerdigung der englischen Königinmutter konnte sich die Welt wieder davon überzeugen, dass die Zeit der Rituale, mit denen vermeintlich Banales bedeutsam wird, keineswegs abgelaufen ist. Zunehmend mehr Menschen sind wieder empfänglich für die Überzeugung, dass einem Leben ohne Rituale etwas Entscheidendes fehlt, gar eine Verödung des Alltags droht. Unter den Gläubigen hingegen, so wird geklagt, ist die Ritenkompetenz im Abnehmen begriffen. Dabei sind Riten und Rituale in Gottesdienst und christlichem Alltag wichtiger als man zuletzt dachte - solange sie nicht zum Ritual erstarren. Von Stefan Orth