Volker Beck, der Geschäftsführer der Grünen-Fraktion im Bundestag und rechtspolitische Sprecher seiner Partei, verband das Lob der einen mit dem Tadel der anderen: Höchste Anerkennung fand die Evangelische Kirche in Deutschland. Denn die EKD-Kammer für nachhaltige Entwicklung hat Ende Juli eine Studie zu der globalen Bedrohung durch Aids und den Handlungsmöglichkeiten der christlichen Kirchen vorgelegt. Ihr Tenor: Die christlichen Kirchen, ihre Missionswerke und Hilfswerke können im Kampf gegen Aids eine durchaus bedeutende Rolle spielen. Zuerst aber stünden sie in der Pflicht, „Personen mit HIV/Aids vorurteilsfrei anzunehmen, zu integrieren und ihnen in der Kirche eine Plattform und den Raum zu geben, der es ihnen erlaubt, angstfrei zu leben“. Und so hätten viele Kirchen sich heute einzugestehen, dass sie zu Anfang unzureichend auf Aids reagiert hätten, oftmals auch Teil des Problems waren.
Von Alexander Foitzik