Der seit alters ausgrenzende Begriff Hexe erlebt seit Ende des 20. Jahrhunderts als positive Selbstbezeichnung eine neue Konjunktur. Die Hexe dient jetzt als Identifikationsfigur für den Wunsch nach eigener Macht und Stärke, aber auch als Medium einer überzeugenden Selbstinszenierung. In einem modernen Hexenmythos ist zugleich der Hunger nach einer erfahrungsbezogenen Spiritualität jenseits christlicher Religiosität unübersehbar.
Von Matthias Pöhlmann