Nicht nur mit Blick auf Gesetzesvorhaben zur Bekämpfung des internationalen Terrorismus hat die Privatsphäre in den vergangenen beiden Jahrzehnten bereits gelitten. Paradox wird die Situation, wenn man sich vor Augen hält, wie leichtfertig viele aus eigenem Antrieb beispielsweise das Internet als öffentliche Bühne für die hemmungslose Selbstinszenierung nutzen. Kulturkritiker diagnostizieren angesichts dieser gegenläufigen Beobachtungen bereits eine neue Sehnsucht nach Unkenntlichkeit und Anonymität. Gerade mit Blick auf die eigene Religion müsse das Recht auf Privatheit verteidigt werden. Wie ist diese Situation aus christlicher Sicht zu bewerten?
Von Stefan Orth