Am Ende der sommerlich-fröhlichen Maitage in Osnabrück schienen sich Teilnehmer wie professionelle Beobachter in ihrem Urteil einig: Dieser 97. Deutsche Katholikentag war eine höchst harmonische Veranstaltung. Aber war das nicht doch ein bisschen viel Harmonie? Kann sich die Kirche in ihrer momentanen Verfassung einen solchen Katholikentag überhaupt leisten? Wo doch die Krise auf allen Ebenen des kirchlichen Lebens nicht zu übersehen und auch kaum schön zu reden ist, es an vielen Stellen gilt, Abschied zu nehmen vom Bewährten und Wohlvertrauten. Osnabrück hat funktioniert: als Gegenakzent und Kontrasterfahrung, als Glaubensfest, Ideenbörse, Workshop und Bildungsveranstaltung, vor allem aber als eine gelungene Gelegenheit zu Begegnung und Austausch. Fest steht aber auch, dass jeder weitere Katholikentag sich wieder von Neuem wird bewähren müssen.
Von Alexander Foitzik