Nach der viel zitierten Formulierung des Zweiten Vatikanischen Konzils ist die Liturgie der „Höhepunkt, dem das Tun der Kirche zustrebt" und die „Quelle, aus der all ihre Kraft strömt". Um diesen Höhepunkt Gottesdienst gibt es in der katholischen Kirche derzeit allerdings mancherorts Streit.
Beim Thema Gottesdienst kommt so zwangsläufig wie offenkundig die Frage nach dem Umgang der Kirche mit ihrer vielgestaltigen und auch spannungsreichen Tradition ins Spiel. Was gehört unverzichtbar zu dieser Tradition, und in welcher Form kann und soll es weitergegeben werden? Was macht das Spezifikum kirchlicher Tradierungsprozesse aus , was unterscheidet oder verbindet sie mit solchen Prozessen in anderen Bereichen?
Von Ulrich Ruh