Anzeige: Rom ist kein Gegner. Warum die Kirche Reformen braucht. Von Georg Bätzing
  Herder Korrespondenz. Monatsheft für Gesellschaft und Religion 63 (2009) Heft 6

Über diese Ausgabe

Leitartikel

  • Gratis S. 271-273

    LeitartikelKirche im Kapitalismus

    Jetzt haben die Krise an den internationalen Finanzmärkten und die Weltwirtschaftskrise Deutschland mit voller Wucht erfasst. Die Bundesrepublik steckt in der heftigsten Rezession ihrer Geschichte. Je mehr der Abschwung in den Köpfen ankommt, verbreitet sich Unsicherheit. Bedrohlich schwindet Vertrauen; Vertrauen in die Banken und das Finanzsystem, in Unternehmer und auch den eigenen Arbeitgeber, in die Politik. In dieser Situation ist es nicht leicht, als Kirche das Wort wirklich hilfreich zu ergreifen. Denn werden die Kirchen überhaupt gehört in diesem vielstimmigen, gleichermaßen bunten wie lauten Chor aus nahezu prophetischen Bußpredigern, neu bekehrten Moralaposteln und pflichtschuldigen Selbstanklägern? Auch können sie nicht von einem quasi extraterrestrischen Standpunkt her kommentieren. Denn natürlich sind beide großen Kirchen, kirchliche Organisationen und Verbände von der Krise selbst betroffen, als Anleger und Arbeitgeber und in hohem Maß vor allem vom Steueraufkommen abhängig. Doch darf die Kirche in der gegenwärtigen Situation nicht auch einen gewissen Kairos sehen für die eigene Aufgabe und Sendung?

Kommentar

  • Gratis S. 275-276

    KommentarContra

    Was bedeutet das Scheitern von „Pro Reli“ beimVolksentscheid?

Aktuell

  • Gratis S. 277-279

    ZdKVollversammlung versucht Schadensbegrenzung

    Mit der Ablehnung des einzigen Kandidaten für die ZdK-Präsidentschaft hat die Bischofskonferenz dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken einen empfindlichen Schlag versetzt. Die ZdK-Vollversammlung verschob sämtliche Wahlen auf November und übte sich in Schadensbegrenzung.

  • Gratis S. 279-281

    Päpstliche BibelkommissionBiblische Wurzeln der Ethik

    Mitte Mai wurde die deutsche Übersetzung des jüngsten Dokuments der Päpstlichen Bibelkommission veröffentlicht. Die Autoren untersuchen darin die biblischen Ressourcen sowohl der Ethikbegründung als auch der konkreten Gestaltung des christlichen Handelns.

Blickpunkt

  • Gratis S. 281-285

    Dan Browns „Illuminati“ im KinoDunkle Machenschaften?

    Wie die literarische Vorlage ist der Hollywood-Film „Illuminati“ als unterhaltsamer Thriller vor dem Hintergrund widerstreitender Weltanschauungen angelegt. So krude Dan Browns Phantasieprodukt eines weiterhin aktiven Geheimordens sein mag: Es geht auch um das Spannungsfeld zwischen der katholischen Kirche und der modernen Welt, insbesondere der Naturwissenschaften.

    Themenpaket: Film und Religion

Interview

  • Gratis S. 285-290

    Ein Gespräch mit Dietger Demuth, dem Hauptgeschäftsführer von Renovabis„Es muss noch vieles wachsen“

    Die Kirche im ehemals kommunistisch beherrschten Teil Europas lebt seit der Wende vor zwanzig Jahren in Freiheit. Sie hat sich unter den neuen Rahmenbedingungen konsolidiert, aber noch manche Hausaufgaben zu erledigen. Über die Herausforderungen für die Kirche in der östlichen Hälfte Europas sprachen wir mit Pater Dietger Demuth, dem Hauptgeschäftsführer der Solidaritätsaktion Renovabis. Die Fragen stellte Ulrich Ruh.

Essays

  • Gratis S. 294-298

    Was verbirgt sich hinter der Methode Scriptural Reasoning?Geistliche Übungen interreligiöser Begegnung

    Wie kann sich im interreligiösen Dialog unter Partnern, die jeweils eine unbedingte Wahrheit für sich beanspruchen, Begegnung ereignen? In den Vereinigten Staaten hat sich die Methode „Scriptural Reasoning“ etabliert, die ursprünglich von jüdischen Theologen für das Gespräch untereinander entwickelt wurde, inzwischen aber gemeinsam von Juden, Christen und Muslimen praktiziert wird.

  • Gratis S. 298-304

    Indonesien und seine ReligionenSchleichende Islamisierung?

    Der Islam in Indonesien ist traditionell tolerant. Bei den Parlamentswahlen im April ging denn auch der Stimmenanteil islamischer Parteien gegenüber der letzten Wahl deutlich zurück. Gleichzeitig gibt es vor allem auf regionaler Ebene Bestrebungen, das Land durch Einführung der Scharia zu islamisieren. Landesweit hat dieses Vorhaben allerdings kaum Chancen.

  • Gratis S. 308-312

    Afrika als Brennpunkt einer neuen LandnahmeEine Form von Kolonisierung?

    Im Kontext einer weltweiten Nahrungsmittelkrise verscherbeln Regierungen in Afrika fruchtbares Ackerland an ausländische Interessenten und Investoren. Das wird langfristig verheerende Folgen haben. Dabei ist Land in Afrika traditionell keine kommerzielle Ware.

  • Gratis S. 312-318

    Die Beziehungen von Kirche und Staat in der SchweizSystem mit Schwächen

    Die Schweiz hat ein einzigartiges System des Staatskirchenrechts, das bei den einzelnen Kantonen angesiedelt ist. Für die katholische Kirche bedeutet das ein Nebeneinander von öffentlich-rechtlicher und kirchenrechtlicher Organisationsform, das immer wieder zu Problemen führt. Einzelne Stimmen fordern deshalb eine grundlegende Veränderung.

  • Gratis S. 318-321

    Zum aktuellen Disput über ein Nein zur JudenmissionNicht nur aus Opportunitätsgründen

    In unserem Aprilheft haben wir eine Stellungnahme des beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken angebundenen Gesprächskreises „Juden und Christen“ vorgestellt (169ff.). In unserem Maiheft (264ff.) hat der Heidelberger Neutestamentler Klaus Berger die Erklärung scharf kritisiert. Der Leiter des Gesprächskreises, der emeritierte Augsburger Pastoraltheologe Hanspeter Heinz reagiert folgend auf die Kritik und unterstreicht noch einmal das Anliegen der umstrittenen Erklärung.

Autorinnen und Autoren