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S. 541-543
Dass die Religion muslimischer Migranten und Migrantinnen ausdrücklich als Integrationshindernis gebrandmarkt wird wie in der gegenwärtigen integrationspolitischen Debatte, ist in dieser Schärfe doch neu. Selbstredend dürfen sich die Kirchen in dieser Auseinandersetzung nicht verstecken. Natürlich werden sie als so etwas wie die berufenen Hüter des, wie es in diesem Kontext nicht ganz unproblematisch und geschichtsvergessen heißt, jüdisch-christlichen Erbes gesehen. Umso mehr müssen sie sensibel dafür sorgen, dass das Christentum nicht als Widerpart zum Islam funktionalisiert und instrumentalisiert wird. Als Glaubensgemeinschaft sind sie als - wer denn sonst? - Dialogpartner und als Anwälte auch für die religiösen Bedürfnisse der Muslime im Land gefordert. Von Alexander Foitzik