Mit der Entscheidung, dass es nach dem ersten Ökumenischen Kirchentag auch einen zweiten geben soll, lastete auf diesem Christentreffen eine besondere Erwartung: Würde der zweite Ökumenische Kirchentag in München Mitte Mai im Vergleich zu der gelungenen Premiere in Berlin 2003 irgendeinen Fortschritt im ökumenischen Miteinander der Kirchen in Deutschland erkennen lassen? Zum mediengängigen Symbol für den eigentlichen Fortschritt oder Mehrwert dieses zweiten Ökumenischen Kirchentages wurde die orthodoxe Vesper am Freitagabend, der an 1000 Tischen unter freiem Himmel am Münchner Odeonsplatz praktizierte orthodoxe Ritus des Brotbrechens und -teilens. Was sicherlich vielen der Teilnehmenden als so etwas wie eine „kleine“ Ersatzlösung für das noch nicht mögliche gemeinsame Abendmahl erschien, war vor allem das Ergebnis einer mit diesem zweiten Ökumenischen Kirchentag entschieden vorgenommenen Erweiterung des ökumenischen Horizonts.
Von Alexander Foitzik