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S. 379-381
Wie ein Katalysator wirkte in den vergangenen Wochen der bevorstehende Papstbesuch auf die sich ohnehin schon immer mehr polarisierende innerkirchliche Debatte. Immer heftiger werden dabei die Angriffe derer, die sich als besonders traditionsbewusst und romtreu verstehen, gerichtet gegen alle, die sich an welchen Themen auch immer um eine wie immer ausgeprägte Reform der Kirche bemühen. Exakt platziert in diese so merkwürdig aufgeheizte Stimmung, erlangte vor allem das neueste Buch des „Spiegel“-Korrespondenten Matthias Matussek enorme Aufmerksamkeit, außerhalb wie innerhalb der Kirche. Dessen Begeisterung für die „katholische Gegenwelt“ ist gepaart mit einer im Letzten tiefen Verachtung für eine Kirche, die sich bemüht, die Frohe Botschaft auch in die Gesellschaft des 21. Jahrhunderts zu inkulturieren. Von Alexander Foitzik