Die Jugend in der Kirche steht hierzulande meist als Problem zur Debatte: Im Gottesdienst, aber auch bei anderen gemeindlichen Aktivitäten glänzen Jugendliche und junge Erwachsene durch Abwesenheit. In allen kirchlichen Berufen herrscht Nachwuchs-Mangel. Ebenso schwer lassen sich „die Jungen“ aber auch für die vielen Ehrenämter gewinnen, die es in Gemeinden, Verbänden und anderen kirchlichen Organisationen zu übernehmen gilt. Selbstredend lassen sich hinter das ganze Krisenszenario „Jugend und Kirche“ insgesamt berechtigt Fragezeichen setzen, scheint die Klage über die fehlende Jugend auch ein vorzügliches Beispiel für jene gegenwärtig vielfach zu beobachtende fatale Selbstmarginalisierung der Kirche zu sein.
Wenn nun im „Jahr des Glaubens“ und im Kontext des 2010 begonnenen Gesprächs- oder Dialogprozesses auch in der deutschen Ortskirche die Fragen nach neuen Wegen der Glaubensverkündigung diskutiert werden, wird es entscheidend darauf ankommen, dass die Jugend, die es in dieser Allgemeinheit schon lange nicht mehr gibt, selbst zu Wort kommt, gehört wird. Und dass die Jugendlichen und jungen Erwachsenen darauf vertrauen dürfen, dass es der Kirche wirklich selbstlos um ihre Hoffnungen und Sehnsüchte, um einen Dienst an ihnen geht.
Von Alexander Foitzik