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S. 163-165
Der im Bistum Augsburg entstandene Unmut über die Zusammenlegung von Gemeinden kann nicht überraschen, weil die Gemeindefusionen in den Diözesen des deutschen Sprachraums zu den Hauptgründen für den grassierenden Kirchenfrust gehören.
Für das jeweilige Vorgehen gibt es gute Gründe. Nur sollte man auf der anderen Seite auch die Argumente zur Kenntnis nehmen, die um des Anspruchs der Kirche auf Universalität willen dafür sprechen, vor Ort möglichst aktiv zu bleiben. Besonders befremdlich ist es da, wenn Inhaber hoher Kirchenämter die gegenwärtigen Zustände schlecht reden.
Missionarisch Kirche sein steht und fällt nicht nur mit besonderen Angeboten, sondern auch mit einer unaufdringlichen, aber überzeugenden Präsenz in der Fläche. Die Konzentration auf die überdurchschnittlich Identifizierten, um einer vermeintlich größeren Einmütigkeit des christlichen Zeugnisses willen, wäre das Gegenteil. Von Stefan Orth
Themenpaket: Umbauarbeiten in der Pastoral deutscher Diözesen