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S. 217-219
Die „Diakonia" beziehungsweise „der Dienst oder die Verantwortung der Kirche in einer freien Gesellschaft" bilden das Schwerpunktthema in diesem Jahr für den bundesweiten Dialog oder Gesprächsprozess. Im September dieses Jahres werden sich in Hannover Bischöfe und Delegierte aus Diözesen, Verbänden und kirchlichen Organisationen treffen. Dabei wird es den Delegierten sicherlich nicht an Themen mangeln, werden sich mühelos zahlreiche Problemfelder und auch Streitpunkte identifizieren lassen, wo weder der Liebesdienst des Einzelnen, noch der Dienst der Kirche in der freien Gesellschaft unumstritten sind. So hat beispielsweise Papst Benedikt XVI. mit seiner Rede im Freiburger Konzerthaus Wasser auf die Mühlen derer gelenkt, die gerade dort, wo sich die Kirche sozial oder politisch engagiert, den Verrat am eigentlichen, eben religiösen oder spirituellen „Kerngeschäft" wittern. Zu klären wäre auch noch, in welchem Verhältnis der Dialogprozess der deutschen Ortskirche zu dem im Oktober beginnenden „Jahr des Glaubens" beziehungsweise der dahinter liegenden Initiative des Papstes zur Neuevangelisierung Europas steht. Denn das könnte doch die Botschaft des Treffens in Hannover sein: Dass die tätige Nächstenliebe in allen ihren organisierten und unorganisierten Formen und praktiziert an den unterschiedlichsten Orten in der Kirche wie der Gesellschaft am glaubwürdigsten die Mitte des christlichen Glaubens bezeugt, dass nämlich Gott die Liebe ist. Von Alexander Foitzik